Infektiöse Erkrankungen der Haut

W Warzen Vereisung W Warzen Vereisung W Warzen Vereisung

Infektiöse Erkrankungen der Haut

Herpes

  •  Fieberbläschen, Feuchtblattern, Gürtelrose

Weltweit existieren zahlreiche Herpes-Viren. 8 Herpesviren sind "humane Herpesviren", die Menschen infizieren können und unterschiedliche Erkrankungen verursachen. So verursacht das Epstein Barr Virus unter anderem das Pfeiffersche Drüsenfieber, das Varizella Zoster Virus Feuchtblattern und Gürtelrose (Herpes zoster). Am häufigsten infizieren sich Menschen aber mit dem Herpes simplex Virus. 

Herpes simplex (Fieberbläschen, Genitalherpes):

Eine Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus verursacht wiederholt kleine, schmerzhafte, mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und Geschwüre auf der Haut, am Mund, auf den Lippen (Fieberbläschen), an den Augen und Genitalien. Häufig treten bei der ersten Infektion auch Fieber, ein allgemeines Krankheitsgefühl und schmerzhafte Geschwüre im Rachen und Zahnfleisch (die sogenannte Mundfäule) auf. Die Erstinfektion kann aber auch symptomlos und somit oft unbemerkt verlaufen.

Wie kann ich mich anstecken?

Das HSV ist sehr ansteckend und kann durch direkten Kontakt mit Läsionen sowie mitunter auch durch Kontakt mit dem Mund- oder Genitalbereich von Personen mit einer HSV-Infektion verbreitet werden, auch wenn keine Läsionen zu sehen sind.

Das Virus verbreitet sich manchmal auch auf andere Körperteile, einschließlich Augen und Gehirn.

Welche Arten von Herpes-simplex Viren gibt es?

Es gibt zwei Arten von Herpes-simplex-Viren (HSV):

  • HSV-1, üblicherweise die Ursache von Fieberbläschen an den Lippen (Lippenherpes, Herpes labialis) und von Infektionen der Hornhaut im Auge (Herpes-simplex-Keratitis)
  • HSV-2, üblicherweise die Ursache von Genitalherpes

Diese Unterscheidung ist nicht absolut: Genitalinfektionen können auch von HSV-1 und Fieberbläschen an den Lippen von HSV-2 hervorgerufen werden.

Eine verbreitete Infektion kann sich bei Neugeborenen oder bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, vor allem bei HIV-Patienten, entwickeln.

Wie ist der Verlauf der Infektion und Erkrankung?

Nach der ersten (primären) Infektion verbleibt das HSV wie andere Herpesviren lebenslang in inaktivem (latentem oder schlafendem) Zustand im Körper. Eine latente Infektion kann nie wieder Symptome hervorrufen oder von Zeit zu Zeit reaktiviert werden und erneut Symptome auslösen.

Die Viren bleiben inaktiv (latent) in den Nervenzellen (Ganglien) nahe dem Rückenmark, von wo aus die Nervenfasern versorgt werden, die zu der infizierten Stelle führen. Wenn die Viren wieder aktiviert werden und sich zu vermehren beginnen, wandern sie durch die Nervenfasern zurück zur Haut und lassen einen Bläschenausschlag entstehen. Manchmal ist das Virus auf der Haut oder in den Schleimhäuten vorhanden, ohne sichtbare Bläschen zu bilden.

Das Virus kann mehrmals reaktiviert werden. Die Reaktivierung einer latenten HSV-Infektion im Mund- oder Genitalbereich kann durch Folgendes ausgelöst werden:

  • Fieber
  • Akute Infektion mit anderen Viren oder Bakterien
  • Menstruation, Hormonschwankungen
  • Emotionale Belastung, Stress
  • Unterdrückung des Immunsystems (z. B. durch ein Medikament, das Abwehrreaktionen gegen eine Organtransplantation verhindern soll)
  • Intensiver UV-Strahlung
  • nach körperlichem Trauma, wie z. B. einem zahnmedizinischen Verfahren oder Sonnenbrand.
  • Häufig ist der Auslöser unbekannt.

Wie kann ich eine Herpesinfektion behandeln?

Es gibt kein Medikament, das eine Herpesinfektion heilen könnte, aber antivirale Medikamente tragen dazu bei, Beschwerden zu lindern und führen zu einem rascheren Abklingen.

Bei häufigen Rezidiven (>6 pro Jahr) kann eine dauerhafte Einnahme der Tabletten zur Unterdrückung der Rückfälle erwogen werden.

Bei schwach ausgeprägten Herpes kann es reichen, die Bläschen mit einer lokalen Therapie mit einer speziellen Salbe zu behandeln.

Gürtelrose (Herpes Zoster):

Erreger & Übertragung

Das Varizella-Zostervirus kann zwei Erkrankungen auslösen: zum einen Windpocken (auch Feuchtblattern oder Schafblattern genannt, der Fachausdruck lautet „Varizellen“), zum anderen Herpes Zoster - die Gürtelrose.
Bei der Gürtelrose handelt es sich um die „Nachfolgeerkrankung“ einer durchgemachten Feuchtblattern-Erkrankung in der Kindheit. Nach der durchgemachten Infektion verbleibt das Virus lebenslang in den Nervenknoten des Nervensystems. Bei einer Reaktivierung des Virus kommt es nach Jahren oder Jahrzehnten zum Krankheitsbild der Gürtelrose.

Das Varizellen-Zostervirus kommt überall auf der Welt vor und ist sehr ansteckend. Bereits im Alter von 10-11 Jahren beträgt die Durchseuchung über 90%.

Krankheitsverlauf und mögliche schwere Krankheitsfolgen

Das Krankheitsbild der Gürtelrose betrifft ca. 30 % aller Personen zumindest einmal im Leben.
Da es im steigenden Alter zu einer Abnahme der Abwehrkräfte kommt, tritt die Krankheit mit höherem Alter zunehmend auf. So betreffen 50 % der Erkrankungen Personen älter als 50 Jahre.

Bei einer Erkrankung kommt es zum Auftreten eines Hautausschlags, der aussieht wie jener der Feuchtblattern, allerdings auf ein klar begrenztes Hautgebiet beschränkt ist. Weitere mögliche Krankheitszeichen sind Schmerzen und/oder Missempfindungen im betroffenen Bereich, Fieber, Lichtscheu, Kopfschmerzen, Lymphknotenschwellung und reduzierter Allgemeinzustand.

Als Folgen der Gürtelrose treten oft monatelang dauernde, heftige und schlecht behandelbare Schmerzzustände auf (postherpetische Neuralgie, Postzosterneuralgie). Weitere Krankheitsfolgen sind Narbenbildung, der so genannte Post-Zoster-Pruritus, bei dem es sich um einen anhaltenden, unangenehmen Juckreiz der Haut handelt sowie bakterielle Superinfektionen und eine Augenbeteiligung (Zoster ophthalmicus) oder eine Beteiligung des zentralen Nervensystems (Gehirnentzündung = Zoster Enzephalitis). Nach neueren Erkenntnissen steigt bei den betroffenen Patientinnen und Patienten außerdem das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Therapiemöglichkeiten

Um die Dauer und Ausdehnung des Ausschlags einzuschränken sowie Komplikationen zu verhindern, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig. Hierfür kommen Medikamente, die der Vermehrung der Viren entgegenwirken (sogenannte Virostatika) zum Einsatz. Zur Linderung der Entzündung und Schmerzen können ergänzend schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente gegeben werden. Bei Bedarf können in den betroffenen Hautarealen Schutzverbände angelegt oder eine Zinkschüttelmixtur aufgetragen werden.

Vorbeugung – Eine Impfung schützt!

Um einer Erkrankung vorzubeugen, wird eine Impfung gegen Herpes Zoster für Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr empfohlen. Auch wenn bereits eine Gürtelrose-Erkrankung aufgetreten ist, kann die Impfung noch durchgeführt werden.

Feigwarzen-Genitalwarzen

Feigwarzen – auch Genitalwarzen - oder fachlich Condylomata accuminata, kurz Kondylome, genannt – sind eine Viruserkrankung im Genital- und Analbereich. Sie werden durch eine Infektion mit sogenannten humanen Papillomaviren (HPV) hervorgerufen und vorwiegend durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.

Es handelt sich um gutartige Hautwucherungen stecknadelkopfgroßer, rötlich oder bräunlich gefärbter Knötchen.

Nur bestimmte HPV-Typen (in 90% Typ 6 oder 11) verursachen Feigwarzen. Menschen können auch mit HPV infiziert sein ohne sichtbare Läsionen aufzuweisen.

Es gibt andere HPV-Typen- sogenannte High-Risk-Typen (16; 18; u.a.), die keine Feigwarzen verursachen, sondern das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen im Genital-, Analbereich, sowie auch für Tumore im Mund- Rachen- erhöhen können und bei der Frau als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs gelten. Eine gleichzeitige Infektion mit mehreren HPV-Typen ist möglich.

Wie bekommt man Genitalwarzen?

Die HPV-Typen, die Genitalwarzen verursachen, werden in der Regel durch direkten Hautkontakt während vaginalem, analem oder oralem Geschlechtsverkehr mit einer mit diesen Viren infizierten Person übertragen.
Die Warzen können nach sexuellen Kontakten mit Personen, die diesen HPV-Typen tragen, innerhalb von wenigen Wochen, aber auch nach mehreren Monaten oder Jahren auftreten. Oft werden keine Warzen ausgebildet obwohl das Virus auf der Haut ist.

Wie behandelt man Genitalwarzen?

Eine Reihe von verschiedenen Therapien steht zur Auswahl. Das Ziel jeder Behandlung ist es, die sichtbaren Genitalwarzen zu entfernen und die lästigen Symptome zu verbessern.

Einige Behandlungen werden in einer Klinik oder Arztpraxis durchgeführt; andere sind verschreibungspflichtige lokale Mittel, die zu Hause mehrwöchig verwendet werden müssen. Ein intaktes Immunsystem ist in der Regel in der Lage das Virus zu beseitigen, was mit der Zeit zur langfristigen Heilung der Warze führt.

Vorbeugung – Eine Impfung schützt!

Impfstoffe gegen HPV (humane Papillomaviren) schützen vor den häufigsten HP-Viren, die Gebärmutterhalskrebs und Tumore im Mund- Rachen- Genital- und Anusbereich verursachen können. Der Impfstoff Gardasil 9 schützt vor insgesamt 9 HP-Viren. Dieser Impfstoff schützt auch vor Feigwarzen.

Die HPV-Impfung wird Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren angeboten. Eine versäumte Impfung sollte so rasch wie möglich - idealerweise spätestens bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Darüber hinaus ist in Österreich durch das Nationale Impfgremium bis zum vollendeten 30. Lebensjahr eine HPV Impfung unbedingt empfohlen. Um eine Ansteckung mit HPV schon bei den ersten sexuellen Kontakten zu verhindern, wird empfohlen, die Impfung  möglichst früh abzuschließen.

Jungen soll die HPV-Impfung vor Penis- und Analkrebs schützen, der Neunfach-Impfstoff auch vor Feigwarzen. Diese Erkrankungen werden oft durch dieselben HPV-Typen verursacht, die bei Mädchen und Frauen Feigwarzen und Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Zudem können geimpfte Jungen das jeweilige HP-Virus nicht mehr weitergeben.

In Österreich ist die Impfung ab dem vollendeten 9. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos.

Dellwarzen

Dellwarzen sind keine Warzen im klassischen Sinne, sondern eine harmlose Virusinfektion der Haut, die durch das sogenannte Molluscum-contagiosum-Virus verursacht wird.  Es zählt zur Familie der Pockenviren.

Die meist stechnadelkopfgroßen Papeln verursachen grundsätzlich keine Beschwerden. Die Ansteckung erfolgt vorwiegend durch Schmierinfektion. Kinder zwischen dem 2. und 12. Lebensjahr sind häufig von Dellwarzen betroffen.

Wie werden Dellwarzen behandelt?

In vielen Fällen verschwinden Dellwarzen innerhalb weniger Monate von selbst wieder. Manchmal kann es also die richtige Therapie sein, einfach abzuwarten. Oft wird dennoch zur Behandlung geraten, da sich Dellwarzen entzünden können, ansteckend sind und sich verbreiten können. Sollten Dellwarzen bestehen bleiben oder sogar mehr werden, wird jedenfalls eine Therapie empfohlen.

Es stehen eine Reihe unterschiedlicher therapeutischer Methoden gegen Dellwarzen zur Auswahl. Dazu zählen: Die Kürettage, also das Abtragen der Dellwarze mit einem scharfen Löffel, oder mittels des Lasers, die Behandlung mit fünfprozentiger Kalilauge (Kaliumhydroxid) und die Kryotherapie.

Was sollte man beachten?

Betroffene sollten jedenfalls darauf achten, das Virus nicht weiterzuverbreiten. In der Regel ist es ausreichend, die Warzen nicht aufzukratzen, sie mit einem Pflaster abzudecken und die allgemeinen Hygienemaßnahmen (regelmäßiges Händewaschen oder Desinfektion) einzuhalten. Im Haushalt empfiehlt es sich, gemeinsam benützte Gegenstände zu desinfizieren und Handtücher oder andere Textilien nicht mit dem Betroffenen zu teilen.

Warzen

Der Hauptverursacher für Warzen (Verrucae) ist das hoch ansteckende humane Papillomavirus (HPV). Bei den Erregern handelt es sich um verschiedene Typen von HPV. So werden etwa die klassischen Warzen meist durch die HPV-Typen 1, 2, 3, 4 und 7 verursacht. Auch Genitalwarzen entstehen durch HPV – hier sind wiederum andere Typen ursächlich.

Die Viren können in die Haut eindringen und Hautzellen befallen. Warzen treten häufig im Bereich der Hände und Füße – insbesondere an den Fingern, Zehen, Handinnenflächen und Fußsohlen, aber auch im Gesicht und Genitalbereich auf.

Während Warzen im Gesicht eher ein kosmetisches Problem darstellen, können z.B. Dornwarzen, die auf der Fußsohle auftreten, zu Schmerzen beim Gehen führen. Deshalb richtet sich die Therapie bzw. Behandlung auch meist nach der jeweiligen Warzenart, der Größe und der Lokalisation. Viruswarzen sind ansteckend und sollten behandelt werden.

W Warzenbehandlung

Pilzerkrankungen

Pilzinfektionen, sogenannte Mykosen, können an unterschiedlichen Körperteilen auftreten. Pilze bevorzugen ein feuchtwarmes Milieu wie in der Leistengegend, im Achselbereich oder im Bereich der Füße. Sie lieben aber auch die behaarte Kopfhaut, Nägel oder generell vorgeschädigte Hautstellen.

Haustiere (z.B. Katze, Meerschweinchen) sind insbesondere bei Kindern oft Überträger von Pilzinfektionen und sollten immer mit behandelt werden.

Welche Arten von Pilzinfektionen gibt es?

Die Infektion mit Pilzen im Bereich der Haut und Nägel wird vor allem durch Faden-, Hefe- oder Schimmelpilze ausgelöst.

Der Hautpilz wird häufig durch Dermatophyten (Fadenpilze) hervorgerufen. Er kann sich auf den ganzen Körper ausbreiten. Der Fußpilz stellt dabei die häufigste Form des Hautpilzes dar.

Wie werden Pilzinfektionen der Haut behandelt?

Jede Pilzinfektion hat die Tendenz der Ausbreitung. Als Therapie stehen verschiedenste Antimykotika (Antipilzmittel) in unterschiedlichen Formulierungen (Salbe, Shampoo, Lack, Tabletten) zur Verfügung. Die Behandlungsmethode wird je nach individueller Situation, Ausdehnung der Infektion, Pilzart und betroffener Stelle des Befalls gewählt.

Schmutzflechte (Impetigo)

Impetigo contagiosa (auch Schmutzflechte, Borkenflechte, Grindflechte, Eiterflechte oder Schleppe genannt) ist eine bakteriell verursachte Hauterkrankung, die vor allem Kinder, sehr selten auch Erwachsene betrifft. Verursacher sind grampositive Bakterien der Gattung Staphylococcus aureus bzw. Streptococcus pyogenes.

Was sind die Symptome einer Schmutzflechte?

Hautveränderungen sind rasch auftretende Blasen, die mit Flüssigkeit oder Eiter gefüllt sind, leicht einreißen und dabei eine nässende Erosion hinterlassen. Diese wandelt sich innerhalb von wenigen Stunden dann in die typische „Borken- oder Grindflechte“ mit gelblich belegten Krusten um.

Wie steckt man sich an?

Die betroffenen Hautareale sind hoch infektiös. Die Ansteckung erfolgt direkt durch Kontakt mit infizierten Personen oder indirekt durch Benutzung gleicher Gegenstände (Schmierinfektion).

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zur Therapie stehen lokale antiseptische und antibiotische Formulierungen (Salben, Reinigungslotionen, Lösungen), sowie die orale Behandlung mit Antibiotika zur Verfügung. In seltenen Fällen kann die Erkrankung unbehandelt, zu einer Schädigung der Nieren führen, daher empfehle ich bei dieser Krankheit meistens zusätzlich zur lokalen Therapie die systemische antibiotische Behandlung.

Furunkel, Abszesse

Ein Furunkel ist eine schmerzhafte Entzündung des Haarfollikels (oder auch Haarbalg genannt). Diese Haarbalgentzündung ist eine Form von Abszess und wird meist durch das Bakterium Staphylococcus aureus hervorgerufen.
Treten mehrere Furunkel parallel auf, können diese verschmelzen und ein sogenanntes Karbunkel bilden.

Furunkel kommen oft an Hals, Brust, Gesicht, Gesäß, im Genitalbereich oder in den Achseln vor. Sie sind störend und können schmerzhaft sein.

Wie werden Furunkel behandelt?

Man sollte nicht versuchen, ein Furunkel selbst auszudrücken. Die Behandlung hängt von der Lage und Ausprägung der Infektion ab. Oft reicht eine Behandlung mit Salben aus, etwa mit einer Zugsalbe oder einer desinfizierenden Salbe. Bei starken Schmerzen kann es nötig sein, dass ein Arzt das Furunkel mit einem Skalpell öffnet und den Eiter entfernt. Zusätzlich kann es nötig sein, bei einem Furunkel Antibiotika einzunehmen – insbesondere bei Auftreten im Gesichtsbereich oder bei immer wiederkehrenden Furunkeln.

Rotlauf (Erysipel)

Ein Erysipel, auch bekannt als Wundrose oder Rotlauf, ist eine Hautinfektion, die meist am Bein oder im Gesicht auftritt.
Zu den Symptomen gehören unter anderem eine Rötung, Schwellung und Überwärmung der betroffenen Stelle sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Was sind die Ursachen für ein Erysipel?

Ursache der Wundrose ist eine bakterielle Entzündung, oft infolge einer kleinen Hautverletzung, etwa durch einen Fußpilz oder einen Insektenstich. Durch einen kleinen Hautdefekt dringen die Erreger in die Haut ein und breiten sich entlang der Lymphspalten und Lymphgefäße aus, wo sie Entzündungen auslösen.

Ohne eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika kann die Infektion schwerwiegende Folgen haben.

Was sind typische Symptome eines Rotlaufs?

Zu den typischen Symptomen der Wundrose zählt eine starke, glänzende sowie flammenförmige Rötung der Haut, die deutlich begrenzt und nicht eitrig ist. Die Entzündung breitet sich innerhalb kurzer Zeit flächig um die Eintrittsstelle des Erregers aus. Obwohl ein Erysipel am ganzen Körper auftreten kann, entstehen Wundrosen häufig am Bein (vor allem am Fuß und Unterschenkel) oder im Gesicht.

Wie wird eine Wundrose behandelt?

Die Therapie einer Wundrose erfolgt in der Regel mittels Antibiotikums, meist Penicillin. Das Medikament wird, je nach Schweregrad der Infektion, intravenös oder als Tablette verabreicht. Bei ausgedehnteren Formen kann mitunter eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig sein. Im Rahmen der Therapie ist auch die Versorgung der Eintrittspforte des Keimes wichtig, um Rückfälle zu vermeiden.

Eine frühzeitige Behandlung lässt eine Wundrose meist nach einigen Tagen abheilen.

Borreliose

Was ist eine Lyme-Borreliose?

Die Lyme-Borreliose ist eine durch Borrelien-Bakterien ausgelöste Erkrankung, die meist mit Hautveränderungen (Wanderröte-Erythema migrans) beginnt und später verschiedene Organe befallen kann (Nervensystem, Gelenke, Herz, selten Augen).

Wie erfolgt die Übertragung?

Sie wird durch Zecken auf den Menschen übertragen.

Die Borrelien befinden sich im Darm der Zecke und können nach einer etwa 24 Stunden (6-48 Stunden) dauernden Blutmahlzeit einer anhaftenden Zecke auf das Wirtstier/den Menschen übertragen werden.
Um eine Infektion zu vermeiden, ist daher eine rasche Entfernung des Zecks erforderlich.
Zwischen dem Zeckenstich und den ersten Krankheitszeichen vergehen mindestens Tage bis mehrere Wochen. In seltenen Fällen, wenn die Borrelien unbehandelt im Körper überdauern, treten Monate bis Jahre nach der Infektion Beschwerden auf. Schwere Verläufe der Lyme-Borreliose sind selten.
Nur jeder dritte oder vierte Infizierte entwickelt überhaupt Krankheitszeichen.

Was sind die Krankheitssymptome?

Die häufigste Manifestation einer Borrelieninfektion ist das Erythema migrans, gefolgt von der Neuroborreliose und Gelenkbeteiligungen.

Die Wanderröte ist ein charakteristisches Merkmal der Lyme-Borreliose im Frühstadium. Um den Zeckenstich bildet sich eine kreisrunde, scharf abgegrenzte Rötung, die sich ringförmig ausbreitet, bis sie einen Durchmesser von mindestens fünf Zentimetern erreicht hat. Weil sie sich in dieser charakteristischen Form ausbreitet, heißt sie auch Wanderröte (Erythema migrans).

Die Rötung bildet sich wenige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich aus und ist in ihrer klassischen Ausprägung für den Arzt in der Regel auf den ersten Blick erkennbar. Abzugrenzen ist die unmittelbar nach dem Stich auftretende unspezifische Reaktion auf den Zeckenstich. Diese häufig leicht geschwollene Rötung wird meist nicht größer als drei bis vier Zentimeter und bildet sich innerhalb einiger Tage von selbst zurück. Ein zusätzlicher Bluttest im Labor ist in diesem Stadium nicht erforderlich, denn Antikörper gegen Borrelien lassen sich im Frühstadium einer Infektion oft noch nicht nachweisen. Umgekehrt ist der Nachweis von Antikörpern noch kein Beweis für eine manifeste Borreliose, da sich die entsprechenden Stoffe häufig auch bei Gesunden finden lassen.

Ein selteneres Anzeichen der Lyme-Borreliose ist ein meist einzelnes blaurotes Knötchen in der Haut. Das sogenannte Borrelien-Lymphozytom. Die schmerzlosen weichen Knötchen können an jeder Körperstelle auftreten, finden sich aber vor allem am Ohr, an den Brustwarzen oder im Genitalbereich, seltener an der Nase. Sie treten in den ersten Wochen nach der Infektion auf und sind bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen. 

Im Spätstadium kann es auch dazu kommen, dass die Haut zunächst anschwillt und dann dünner wird und sich bläulich verfärbt. Von dieser späten Manifestation, die auch als Acrodermatitis chronica atrophicans bezeichnet wird sind vor allem Arme und Beine betroffen.

Wie erfolgt die Diagnose und wie wird die Borreliose behandelt?

Die Diagnose einer Borreliose wird aufgrund der klinischen Symptomatik und in späteren Stadien ergänzend durch den Nachweis erregerspezifischer Antikörper gestellt. Die Behandlung der Lyme-Borreliose erfolgt mit geeigneten, oral oder intravenös zu verabreichenden Antibiotika über einen Zeitraum von 10 bis 14 Tagen, in Einzelfällen auch über vier Wochen.  

Skabies – Krätzmilbe

Die Krätze (Skabies oder Scabies) ist eine ansteckende Hauterkrankung, die durch Parasiten verursacht wird. Die winzigen Krätzmilben graben sich in die obere Hornschicht der Haut ein und bilden dort kleine Gänge.

Was sind die Symptome?

Typischerweise kommt es zu einem starken Juckreiz und geröteter, schuppiger, zum Teil mit stecknadelkopfgroßen Knötchen bedeckter Haut.
Oft sind bei genauer Betrachtung, zum Beispiel mit einer Lupe, die gewundenen, länglichen Milbengänge zu erkennen. Der starke Juckreiz tritt oft verstärkt in der Nacht auf und verleitet zum häufigen Kratzen – daher der Krankheitsname "Krätze".

Wie wird die Diagnose gestellt? 

Die Diagnose der Skabies erfolgt im Wesentlichen anhand der typischen Symptome. Im Idealfall gelingt zusätzlich der direkte Nachweis der Krätzmilben, ihrer Eier und/oder Kotballen. Eine geeignete Methode hierfür ist die Auflichtmikroskopie, mit deren Hilfe man sehr oft die Milben in den Gängen erkennen kann.

Skabies ALM
Auflichtmikroskopische Aufnahme eines Milbenganges mit Milbe

Wie wird die Krätze behandelt?

Zur Therapie der Krätze stehen Anti-Milben-Mittel zur Verfügung, die in Form von Salben, Cremes oder Lotionen auf die Haut aufgetragen werden.
Auch eine Behandlung mit Tabletten ist möglich.
Zusätzlich sollte der Betroffene die Milben beseitigen, die sich womöglich in seiner Kleidung oder Bettwäsche aufhalten. Hierfür werden nach Diagnosestellung genaue Anleitungen zu den Hygienemaßnahmen gegeben.
Wesentlich für den Behandlungserfolg ist die gleichzeitige Behandlung aller engen Kontaktpersonen, Sexualpartnern, sowie aller Personen, die im gleichen Haushalt leben auch sofern diese keine Beschwerden haben. In den meisten Fällen gelingt es, alle Krätzmilben abzutöten und die Krankheit zu heilen. Unbehandelt kann die Krätze chronisch werden.